Franz Cestnik ist einer der bekanntesten Maler der Stadt Einbeck. Angetrieben durch die Projektleiter Patricia und Martin Keil sowie die Familie Cestnik sind in den vergangenen Monaten im Rahmen des Projektjahres „Cestnik kennt jeder“ die Werke des 2011 verstorbenen Malers in vielfältiger Weise verstärkt in den visuellen Alltag der Einbecker eingezogen. Durch unterschiedliche Kreativaktionen soll seine Kunst somit weiter im kollektiven Bewusstsein der Einbecker verankert werden. Für die Realisierung der einzelnen Aktionen werden kooperativ und gleichzeitig kollektiv viele Menschen und Institutionen eingebunden.
So konnten die heutigen Eigentümer Cestnik-Geburtshauses in der Wolperstraße 25 dafür begeistert werden, das gesamte Gebäude für eine biographische Dauerausstellung zur Verfügung zu stellen. In naher Nachbarschaft konnte die Künstlerin pARTicia eine gut 10 Meter hohe Backsteinwand zu ihrer Stadtteil-Leinwand machen – sie malte dort mit Hilfe einer LKW-Arbeitsbühne ein überdimensionales Cestnik-Motiv. Nach der ersten Cestnik-Drawing-Night zog im vergangenen Jahr ein bestimmtes Cestnik Motiv gleich in zehn unterschiedlichen Interpretationen in die Einbecker Wohnzimmer der teilnehmenden Hobby-Maler ein.
Im Dezember haben Künstler Cestnik-Werke im „Malenden Schaufenster“ durch ihre ganz eigene Sichtweise künstlerisch auf die Leinwand gebracht. Entstanden sind dabei fantastische Neuinterpretationen von Werken des alten Meisters. Aktuell wird der „Cestnik-Kiez“ am Pfänderwinkel durch eine OpenAirGalerie sowie einen Cestnik-Stromkasten ergänzt. Für kommende Ausstellungen sind Schülergruppen der Goetheschule Einbeck sowie der Paul-Gerhard-Schule Dassel emsig am Arbeiten. Sie beschäftigen sich mit gänzlich alternativen Darstellungen bekannter Cestnik-Werke, womit sodann im Frühjahr die Einbecker Innenstadt temporär gestaltet, belebt und mit neuen Akzente versehen werden kann. Das Zusammenspiel von Motiv und Raum wird neu definiert - „Urban Art“ steht auf dem selbstformulierten Lehrplan der Schüler.
Der Beirat vom Landesverband Soziokultur Niedersachsen e.V. hat jüngst eine Anschluss-Förderung des erfolgreich geführten Projektes hinein ins Jahr 2021 beschlossen. Nachdem 2020 dem Projektträger „Konzert- und Kulturfreunde Einbeck e.V.“ zunächst 8.000 Euro für die Startphase des Cestnikjahres bereitgestellt wurden. „Wir freuen uns sehr über die Anschlussförderung aus Landesmitteln in Höhe von 10.000 Euro. Solche Fördermittel ermöglichen es uns, unseren Einbecker Maler nachhaltig mit der kulturellen Infrastruktur unserer Stadt zu verbinden.“ so das projektleitende Kulturpaar Patricia und Martin Keil.
Einen Rückblick auf bisherige Aktionen sowie einen Ausblick auf zukünftige Angebote des laufenden Cestnikjahres sind auf www.franz-cestnik.de nachzulesen.
Rückfragen / Anregungen bei:
Konzert- und Kulturfreunde Einbeck e.V.
c/o Einbecker KulturBüros
Möncheplatz 1
37574 Einbeck
Tel.: 0 55 61 / 79 39 580
Text: Anna Volmering
Bild: Karoline Moser mit ihrer fabelhaften Cestnik Interpretation im „Malenden Schaufenster“