Ruhelos flutender Strom - festgenagelte Not - Ländliche Akademie Krummhörn

Am Anfang stand die Frage der Gleichstellungsbeauftragten aus der Stadt Norden, Elke Kirsten, ob wir uns denn zutrauen würden, die Geschichte von Recha Freier als Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Dass sie gefragt hat, lag an unseren bereits präsentierten Stücken über das Leben der ersten deutschen Frauenärztin, Dr. Hermine Heusler-Edenhuizen und der ostfriesischen Autorin Wilhelmine Siefkes. Diese drei Frauen sind herausragende Persönlichkeiten, die den Landesfrauenrat von Niedersachsen dazu veranlasst haben, die Stadt Leer, das Dorf Pewsum und die Stadt Norden zum Frauenort zu machen.

Als Christine Schmidt-de Vries sich dann die Lebensgeschichte von Recha Freier angesehen hat, war ihr klar, dass man dieses Lebenswerk nicht einfach erzählen kann, ohne auch die Geschehnisse von heute mit einzubeziehen. Hat doch Recha Freier schon 1932 in weiser Voraussicht einen Verein, die Jugend-Alijah, initiiert, über den in der Zeit des Naziregimes 6.700 jüdische Kinder nach Palästina übersiedelten und somit dem Holocaust entkamen. Entstanden ist ein Theaterstück („Der Funke Hoffnung…“), dass das Lebenswerk von Recha Freier erzählt und gleichzeitig über die Figur eines rechtsradikalen Jugendlichen in der Jetztzeit eine Auseinandersetzung mit der heutigen Haltung zu Flüchtlingen und Andersgläubigen anregt.

Insgesamt haben rund 200 Menschen an dem Stück mitgewirkt, davon 80 Jugendliche aus drei verschiedenen Schulen. 4000 Besucher*innen hat das Theaterstück gewinnen können. Aber auch andere Kunstsparten der LAK wurden vom Thema inspiriert: so entstand eine Ausstellung der bildenden Künstler*innen mit dem Titel „Ausgrenzung – Verfolgung – Flucht“ mit Bildern und Exponaten. Musiker*innen der LAK erarbeiteten Musikstücke aus den Ländern des Lebens und der Flucht von Recha Freier, die zu einem Konzert zusammengestellt wurden. Auch eine Satire mit dem Titel „Wie hasse ich richtig“, wurde erarbeitet und präsentiert.

Weiteres unter: https://www.lak.de/

© Foto und Text: Christine Schmidt-de Vries

Zurück

nach oben

Wir verwenden Cookies, um die Zugriffe auf unserer Website zu analysieren. Mehr erfahren