Die KulturMühle Buchhagen hat eine lange und stetige Entwicklung nach oben und nach vorne hinter sich. Vom allseits belächelten und zum Teil argwöhnisch beäugten Hippie-Projekt haben wir uns über 20 Jahre Vereinsbestehen und 10 Jahre seit der Fertigstellung der Renovierung der KulturMühle zu einem respektierten und gern gesehenen Partner für andere Vereine und zu einem beliebten Auftrittsort für die lokale Musikszene wie auch überregionale Künstler*innen entwickelt. Und trotzdem herrscht bei uns immer noch der Charme des Improvisierten, die Herzlichkeit echter “Amateurinnen” und “Amateure” und eine gute Portion “das kriegen wir schon hin” und “was nicht passt wird passend gemacht”.
Wie haben wir das geschafft? Wir haben uns professionalisiert, indem wir von Anfang an auf eine bezahlte Geschäftsführung Wert gelegt haben. Zu Anfang war dies eine der Gründerinnen des Kulturvereins und anhängenden Gebäude-Projekts KulturMühle, die sich speziell für diese Aufgabe fortgebildet hatte. Ihr folgten mehrere Kulturschaffende mit kulturwissenschaftlichen Studienabschlüssen. Jede hat dem Programm der KulturMühle und der Weiterentwicklung des Vereins einen persönlichen Stempel aufgedrückt, eigene Projekte initiiert, der KulturMühle ein Gesicht gegeben. Und mit jeder neuen Leitung sind auch neue Verknüpfungen mit anderen Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen entstanden. Mit dieser erweiterten Reichweite stiegen die Möglichkeiten aber auch die Anforderungen an den Verein. Ohne eine Strukturförderung - zunächst vom Landschaftsverband Südniedersachsen und für drei Jahre auch über die LAG Soziokultur hätten wir diesen Weg nicht gehen können. Zu weit ab vom Schuss, mit zu wenig wirtschaftlichen Einnahmemöglichkeiten aber dafür mit Veranstaltungen, die oft kostenlos und immer erschwinglich sind und die die Menschen der Region verbinden.
Die Strukturförderung hat vieles für uns möglich gemacht. Seit langem sind wir bei der LAGS als Mitglied präsent, aber seit einiger Zeit sitzen wir auch bei der Kulturplanung der Stadt Bodenwerder mit am Tisch, wir werden zur Münchhausen-Preisverleihung eingeladen und man legt auf unsere Kooperation bei Stadtfesten wert. Wir machen inzwischen nicht nur in Gummistiefeln sondern auch im Hosenanzug eine gute Figur und haben gelernt, auch auf unsere ehemaligen Kritiker*innen zuzugehen ohne unsere Individualität zu verlieren.
Weiteres unter: http://buchhagen.org/
© Foto und Text: Ruth Emanuel