Fuchsbau interpretiert das Festival neu: Sie legen den Fokus auf die Gemeinschaft, die während des Festivals entsteht. Menschen aus den unterschiedlichsten kulturellen Kontexten, mit diversen Interessen und Einstellungen kommen hier zusammen und setzen sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander. Sie entdecken aufreibende Thesen, unerhörte Musik und neue Kunstwerke. In einer kurzen Zeitspanne lernen sie sich intensiv kennen, diskutieren und feiern zusammen. Die Werte und Ideen, die hier gelebt werden, müssen jedoch erst ausgefochten werden. Das Festival dient als Konfrontation mit einem Möglichkeitsraum. “Die Hitze des Gefechts” lautete daher das Motiv des Fuchsbau Festivals 2016. Die Wendung beschreibt den Moment der Verschiebung von Wahrnehmung. In der Hitze des Gefechts gerät alles ins Wanken. Alles wird diskutabel und muss neu zusammengesetzt werden.
Das Fuchsbau Festival hat 2012 als Experiment begonnen - zwanzig junge Menschen haben sich zusammengetan, um etwas zu bewegen, sich auszudrücken, eine Lücke in der Stadt zu füllen und gemeinsam mit dieser Stadt ein Zeichen zu setzen: für eine sichtbare und freie Kunstszene, für eine interessante Nutzung des öffentlichen Raums, für eine politische Haltung in junger Kultur. Entstanden ist eine Plattform, die aufstrebenden Kunstschaffenden und Denker*innen Platz bietet für Austausch. Untereinander und mit der Öffentlichkeit. Aus Urban Art, Installation, Filmen, Literatur, Performances und Musik entstehen genre- und spartenübergreifende Arbeiten.
Im vergangenen Jahr waren unter anderem Theresa Züger, Helmut Höge, Natasha Basu (NL), Daniel Rourke (GB), Dr. Cheikhmous Ali (SRY/FR), Julia Schramm, Hourya Bentouhami (FR), Volker Handon, Ayishat Akanbi (GB), Saleem Haddad (LB), Hanne Lippard (NO), The Constitute, KOBE (NL), Sevdaliza (IRN), SOXSO (PL) und Le1f (USA) Teil des Festivals.
Das Festival ist Ergebnis von einem Jahr ehrenamtlicher Arbeit, zehn Konzeptionswochenenden, einer Reise an die Nordsee, einigen Weiterbildungsseminaren und Scouttours, fast 30 Stunden Skype-Gespräche mit schlechter Internetverbindung und 70 mit guter Internetverbindung. Je näher das Festival rückte, desto mehr Künstler*innen, Kollektive, Techniker*innen und unzählige Volunteers stießen hinzu, um das Festival möglich zu machen.
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Foto: Axel Javier Sulzbacher