zu_flucht - Woltersburger Mühle, Uelzen

„Kunst braucht keine Sprache. Sie spricht ohne Worte an.“
Bürgermeister Jürgen Markwardt bei der Eröffnung der 1. Socialart Uelzen an der Woltersburger Mühle

Der Landkreis Uelzen wurde im Sommer 2016 zur Ausstellungsfläche: Alteingesessene und MigrantInnen, KünstlerInnen und Menschen, die noch nie selbst Kunst gemacht haben, begegneten einander in Workshops und Ausstellungen zum Thema Flucht und Zuflucht. Schließlich wurde je ein Wochenende lang an den Ausstellungsorten gefeiert, gegrillt und geplauscht.

„Socialart“ – die Kunst ist doch frei?
„Kunst, die aus Freiheit erwächst, ist Kunst in der Begegnung: mit Menschen, mit sozialen Themen und mit Sinnfragen.“ Gerard Minnaard, Woltersburger Mühle
Die Frage war, wie kann künstlerische Arbeit zum Thema zu_flucht aussehen. Etwa eine Arbeit an einem Ort wie dem Camp Bad Bodenteich für 750 geflüchtete Bewohner. „Ich bin ein konzeptueller Künstler“, sagt Ties Ten Bosch (Rotterdam/Berlin). Einer, der von einer Idee ausgeht, die zeichenhaft Gestalt annimmt. Migrationsbewegungen sind für ihn verbunden mit dem Problem der Sprache. Dafür fand er das biblische Bild des Turmbaus und der Sprachverwirrung. Bevor diese Idee Gestalt annehmen konnte, leerte sich das Camp. Wieder waren Europas Grenzen zu. Daraufhin wurde für ihn eine Mauer zum Sinnbild: die Mauer, die Flüchtende stoppt – die Mauer in unseren Köpfen. Zufall: die Präsentation mit Graffiti-Aktion fand am 55. Jahrestag des deutschen Mauerbaus statt.

Soziales Plastik
Das Material war schwarz-grau, glatt und nicht schön. Kaputte Kunststoff-Notbetten: zerschnitten und neu zusammengesetzt wurde Unbrauchbares um- und aufgewertet. Über die Zeit bildete sich eine weiterhin bestehende Gruppe von Frauen – Plastik hat soziales Leben entwickelt. Angewandte Kunst: die Dinge ändern, die Not wenden – Joseph Beuys würde vermutlich seinen Hut lüften.
„Projekte wie diese lassen mich glauben, dass wir die Herausforderungen von Migration und Integration meistern werden“, so Schirmherrin Jutta Schiecke, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung, beim großen Abschlussfest unter Bäumen in Bad Bevensen.

Weiteres unter: https://www.woltersburger-muehle.de/

Foto: S. Tramssen

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