Toleranz AN! Respekt AN! Menschlichkeit AN! Herz AN! Spot AN! Und Action! Aktion Nathan! - TPZ Braunschweig

Das TPZ. - Theaterpädagogisches Zentrum für Braunschweig und die Region e.V. - präsentierte im Sommer 2018 die Ergebnisse seines offenen theaterpädagogischen Angebots.

Nach sechsmonatiger Probe- und Recherchezeit feierten insgesamt acht Gruppen ihre Premieren im LOT-Theater Braunschweig sowie im (und um das) Gewächshaus in Riddagshausen. Im Zentrum der „Aktion Nathan“ standen die Themen „Toleranz“ und „Humanität“ und bildeten neben Ephraim Lessings Werk „Nathan der Weise“ den Ausgangspunkt des theatralen Schaffungsprozesses.

Dabei war nicht das Nachspielen des Dramas das Ziel! Vielmehr wurden gruppenspezifische, altersgerechte, kreative Herangehensweisen gefördert, die einen eigenen Bezug zur Lebenswirklichkeit der Teilnehmenden herstellen. Schnell war klar, dass Lessings Themen nichts an Aktualität verloren haben. Die Arbeitsweisen des TPZ förderten einen individuellen Zugang zur Themenwelt und schafften es damit, höchst unterschiedliche Theaterformate zu entwickeln und auf die Bühne zu bringen. Gemeinsame Workshop-Tage mit allen Teilnehmenden und der gegenseitige Besuch von Proben sorgten für gute Vernetzung untereinander und Verständnis füreinander.

Im Miniklub für Kinder von 7 bis 12 Jahre wurde sich mit Ideen des friedlichen Zusammenlebens beschäftigt. Dabei heraus kam ein buntes Stück über Tiere, die auf einem Schrottplatz leben. Die Findlinge (Kinder und Jugendliche von 6 – 18 Jahre) gingen inklusiv als Tanz-und Theatergruppe den Themen Menschlichkeit, Wahrheit, Diesseitigkeit, Selbstdenken und Kritik auf den Grund. Der Jugendklub (13 – 20 Jahre) setzte sich mit dem Stück „Nathan der Weise“ sowie einer Rede des Schriftstellers Navid Kermani auseinander. Dabei heraus kam ein auto/bio-grafisches Stück, in dem die Jugendlichen zu ergründen versuchten wie wir miteinander leben und umgehen und wer „Schuld an allem hat“. Crazy Community (7 – 13 Jahre): „new rules!“. Die interkulturelle Spielgruppe hat sich mit den (unausgesprochenen) Regeln in unserer Gesellschaft befasst, sie auf ihre Tauglichkeit überprüft und neue Regeln bestimmt. Grundlage war Lessings Ringparabel aus „Nathan der Weise“. Warum müssen Mädchen sich süß verhalten? Warum dürfen Jungs keine Schwäche zeigen? Das Anderssein erleben: Eine inklusive Gruppe arbeitete gemeinsam an einem theatralen Setting, in dem Menschengruppen unterschiedlicher Kulturen aufeinander trafen. Im Kontext von Flucht und Ankunft entstand daraus eine interaktive Werkstattpräsentation, in der der Perspektivwechsel durch Empathie spürbar wurde.

Insgesamt haben 20 Vorstellungen vor etwa 1.500 Zuschauer*innen stattgefunden.

Weitere Informationen zum Projekt: www.tpz-bs.de → unter "aktuell" findet man sowohl Infos zur Spielreihe "Aktion Nathan" als auch zum Klubfestival "Die Bühnen gehören uns!".

Weiteres unter: https://www.youtube.com/watch?v=W47vXY4WgH8

Text von Mirja Lendt
Foto: Faktotum Medienproduktion

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